DDR - BRD 1949 - 1990

Problemstellung:

Wie und warum kam es zur deutschen Spaltung 1949? Wie war das Verhältnis der beiden deutschen Staaten in der Folgezeit? Wie wurde die Wiedervereinigung 1989 möglich?


Verfahren/Aufgabe:

Nimm folgende Chronologie als Grundlage für die Erarbeitung „deiner“ deutsch-deutschen Nachkriegsgeschichte. Übertrage die Zeittafel in deinen Blog und erläutere die gelisteten Begriffe. Unter Verwendung von Informationen (Filme, Texte) aus der Internetseite http://www.60xdeutschland.de/ solltest du das fett Gedruckte genauer erläutern, alle anderen Begriffe grob einordnen.



Ausgangslage:

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so sah es in Deutschland nach dem Krieg aus.



4. bis 11. 2.1945 Konferenz von Jalta

Roosevelt (USA), Churchill (GB) und Stalin (SU) treffen sich gegen Ende des Krieges.

Beschließen, dass

          - Deutschland in vier Besatzungszonen aufgeteilt wird

          - Deutschland entmilitarisiert und entnazifiziert wird

          - Deutschland eine neue Regierung bekommt

          - Polen neue Grenzen zugeteilt wird

 

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17. Juli - 2. August 1945 Konferenz von Potsdam

   1. Festlegung der Zonengrenzen

   2. Demokratisierung

   3. Entmilitarisierung

   4. Entnazifizierung

   5. Dekartellisierung und Dezentralisierung Deutschlands

   6. Umerziehung der Deutschen

   7. Kontrollrat wird eingerichtet




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„Kalter Krieg“

Das egenseitige Misstrauen der West- und Ostmächte führte zu einem Scheitern der Viermächte-Regierung in Deutschland vor allem während der Umstetzung der Potsdamer Beschlüsse. Besonders große Spannungen gab es bis zum Fall der Mauer zwischen USA und SU, da diese unterschiedliche Staatsformen haben (Demokratie/Kapitalismus in den USA und Kommunismus in der SU)


1948 Frankfurter Dokumente

die elf Ministerpräsidenten erhalten Weisungen von den drei westlichen Militärfouverneure:

     - Einberufung einer verfassungsgebenden Versammlung

     - Bildung eines förderalen Staates

     - Neugliederung der Länder

     - Erlass eines alliierten Besatzungsstatus


 

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Berlinblockade

die Zufahrtswege nach Westberlin wurden von den Sowjetischen Truppen gesperrt. Um die Westberliner zu versorgen, bauten die Alliierten eine Luftbrücke. Ca. 200.000 Flüge wurden durchgeführt. Nach einem Jahr gab die SU nach und machte die Zufahrtswege nach Westberlin wieder auf.

 









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Am 23. Mai 1949 wurde die Bundesrepublik Deutschland, kurz BRD, gegründet.






Besatzungsstatut und Hohe Kommission

In vielen Bereichen übten hohe Kommissare als Vertreter der westlichen alliierten bis 1955 Macht über die Bundesrepublik aus. Damit waren alle Handlungen in Deutschland überwacht.





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Am 30. Mai 1949 bzw. am 7. 10 1949 wurde die Deutsch Demokratische Republik, kurz DDR, gegründet.







RGW/Comecon

ist ein zwischen den Ländern des Ostblocks gegründete Rat für die gegenseitige Wirtschaftshilfe. Dieser ist für Koordinierung der nationalen Wirtschaftspläne und arbeitsteilige Produktion verantwortlich.

1952: „Stalinnote“, innerdeutsche Grenze, Sozialismus wird Staatsziel der DDR, Kollektivierung in der DDR

 

1953: Tod Stalins, 17. Juni 1953

 

1955:

Diskussion um Wiederbewaffnung, die Alliierten wollten Wiederbewaffnung à Kalten Krieges bzw. Teilen der Welt heiß gewordenen Krieges (Koreakrieg 1950-53)

Bevölkerung gegen Wiederbewaffnung à Angst vor Krieg

 

Pariser Verträge:

Wichtiges Thema 1955 sowie heute noch:

  1. Deutschlandvertrag: Deutschland wird souverän, ein eigener Herr allerdings Vorbehaltsrechte der Alliierten/Beschränkungen der Souveränität:
    1. Alliierte Truppen auf deutschen Boden
    2. Keine ABC-Waffen in deutschen Besitz
    3. Alle gesamtdeutschen Fragen werden nur von den Alliierten entschieden               à 1989/90 2+4 Vertrag
  2.  Berlin bleibt unter Viermächtestatus
  3.  Mitgliedschaft in der NATO (F, GB, P, ES, LUX, USA, CDN, G, TÜ…)
  4. Saarstatut: Volksabstimmung ob Saarland zu Deutschland oder Frankreich gehört à 1957 10. Bundesland Deutschlands
  5. WEU (westeuropäische Union) = europäische Teil der NATO

 

Wiederbewaffnung/Bundeswehr 1956

 

Warschauer Pakt 1955 (Sowjet Union, DDR, Polen, Tschechoslowakei, Ungarn, Bulgarien, Rumänien):

Militärischer Zusammenschluss der kommunistischen Staaten (in manchen Gebieten heißer oder kalter Krieg )

 

1956:

Nationale Volksarmee (Armee der DDR),

20. Parteitag der KPdSU (Liberalisierung bzw. freiheitlichere Verhältnisse des Ostblocks), Aufstand in Ungarn (wird von sowjetischen Truppen niedergeschlagen)

 

1957:

„Saarland kehrt heim“,

Römische Verträge: Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft EWG (F, I, BRD, B, NL, LUX… heute 27 Länder) Grundstein der Europäischen Union

 

1958:

Berlin-Ultimatum:

Chruschtschow verlangt den Abzug der Alliierten Truppen aus Westberlin à Verhandlungen bis 1961

Kollektivierung (Wirtschaft):

Bis 1960 Großteil der Landwirtschaft in der DDR wird verstaatlicht (LGP = Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft)

 

1959: Hammer, Zirkel und Ährenkranz in der DDR-Fahne (weil die DDR sich von der BRD abgrenzen/separieren will)

 

1960: Staatsrat der DDR: gewählt von der Volkskammer, Staatsratsvorsitzender (Walter Ulbricht bis 1971; Erich Honecker bis 1989) entspricht der Bundeskanzlerin. Das eig. Machtzentrum war das Politbüro der SED 15-20 Mitglieder.

 

1961:

Fluchtbewegung: droht die DDR auszubluten (100.000-200.000 Flüchtling pro Jahr, vor allem Fachkräfte) à Mauerbau um Fluchtbewegung zu stoppen

Kennedys „Three essentials“:

Toleriert den Mauerbau unter den drei Bedingungen:

  1. Präsenz westalliierten Truppen in Westberlin (britische, französisch, amerikanisch)
  2. Freier Zugang nach Westberlin
  3. Lebensfähigkeit der demokratischen Gesellschaft in Westberlin

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der Mauerbau


1962: Kuba-Krise

 

1963: Der „Alte“ (Adenauer) tritt ab:

Adenauer steht für Westintegration (NATO, EWG). Adenauers Politik kann man fast auf eine mathematische Fromel bringen: Westintegration + Aufrüstung (Bundeswehr) à mehr Sicherheit und zur Wiedervereinigung Deutschlands aus einer Position der Stärke heraus.

 

Totenstill zwischen den zwei Staaten, keine Kontakte zwischen West- und Ostberlin/DDR

Passierscheinabkommen:

Weihnachten 1963 erste Tagesbesuche Westberliner in Ostberlin möglich.

 

1965: Sowjetische Düsenjäger über Westberlin:

BRD versucht Westberlin möglichst eng an sich zu binden (Bundestagssitzung in Berlin). Die Sowjets stören durch Düsenjägerüberflüge und Sperrungen der Zufahrtswege nach Westberlin. Die deutsch-deutsche Politik gerät in eine Sackgasse.

 

„Unkultur aus dem Westen“

wird in der DDR bekämpft/verboten

 

1967: Plattenbau (Wirtschaft)

 

1968: „Prager Frühling“

Tendenz zur Demokratisierung des Sozialismus in der Tschechoslowakei wird von russischen Panzern niedergewalzt.

 

1969: Hallstein-Doktrin (= Abbruch bzw. Einfrierung der diplomatischen Beziehungen zu Ländern, die die DDR anerkennen) beginnt zu bröckeln, da immer mehr Länder die DDR anerkennen. Die bisherige CDU-Politik gerät ins Wanken.

à Willy Brandt wird Bundeskanzler und die SPD/FDP-Koalition in der Regierung bis 1982

FDP will eine Annäherung an die DDR zur Verbesserung der Beziehungen der beiden deutschen Staaten à die FDP wechselt zu SPD und gründet die sozial-liberale Koalition.

 

1970:

Willy Brandt in Erfurt

Gespräche bleiben ergebnislos, DDR fordert vergeblich die Anerkennung als Staat

Tauwetter global à Tauwetter bei uns; 1968 erste Abrüstungsverhandlungen (SALT = Strategic Arms Limitation Talks)


Moskauer Vertrag

einer der Ostverträge; Anerkennung der bestehenden europäischen Grenzen; "Wandel durch Annäherung": Egon Bahr; Unverletzlichkeit der Grenzen --> kein Vorgehen gegen die bestehenden Grenzen mit Gewalt

Warschauer Vertrag, Ostverträge

(Kniefall von Willy Brandt vor Denkmal des jüdischen Ghettos in Warschau)

Anerkennung der Oder-Neißegrenze und Gewaltverzicht. Den Polen wird die Angst vor einem aggressiven Deutschland genommen

 

1971: Rücktritt Ulbrichts, weil er als Kalter Krieger galt. erich Honecker wird Generalsekretär der SED

 

Transitabkommen

Weitgehend ungehinderte Zufahrt zwischen Wetdeutschland und Westberlin und umgekehrt

 

Verkehrsvertrag

Reiseerleichterung für Westdeutsche und Westberliner, man konnte mehrfach und sogar mit dem Auto einreisen; DDR-Rentner durften als einzige in den Westen reisen (Geld sparen) --> Steigerung des Zusammengehörigkeitsgefühls

 

1972: Grundlagenvertrag

 = Anerkennung der DDR-MINUS

MINUS = Einrichtung von "Ständigen Vertretungen" statt Botschaften. Die Bundesrepublik versteht die DDR nicht als Ausland, DDR Bürger sind immer auch Bürger Westdeutschlands; aber die DDR sieht die BRD als Ausland; Forderung nach Deutscher Einheit bleibt bestehen


1974: „Ständige Vertretung“, DDR als „sozialistische Nation“

 

1976: „Pfarrer Brüsewitz“; verbrennt sich als Protest gegen die Unterdrückung der Kirche

 

1982: Wirtschaftskrise in der DDR; eigentlich Permanent ab der 70er Jahre

1987: Abrüstung im Warschauer Pakt, Ende des Kalten Krieges (=Voraussetzung für die deutsche Wiedervereinigung 1989/90), Russland will sich nicht in Deutschland einmischen, hat kein Interesse, die DDR-Grenzen aggressiv zu verteidigen; Honecker im Westen

 

1989: Kommunalwahl in der DDR

Mit den Wahlfälschungen der SED bereits im Mai 1989 beginnt die revolutionäre Volksbewegung der DDR, diese nimmt verschiedene Formen an

 

Protestbewegung

Ist zunächst eine Fluchtbewegung über die westdeutschen Botschaften z.B. in Prag, gleichzeitig September 89 wird die Ungarische Grenze geöffnet --> Fluchtbewegung über Ungarn; die Mauer hat keinen Sinn

9. Oktober 1989: DDR-Behörden entscheiden, die Protestbewegungen nicht mit Gewalt niederzuschlagen

Montagsdemonstrationen in Leipzig: Immer mehr Menschen demonstrieren für Meinungsfreiheit und Wahlfreiheit. Der anfängliche Slogan "wir sind das Volk" wird mit der Zeit zu "wir sind ein Volk"

 

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„friedliche Revolution“ Mauerfall

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1990: 2+4 Vertrag, Deutsche Einheit

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