Kriegsverlauf

Der deutsche Überfall auf Polen erfolgte am 1.9.1939 (=Kriegsbeginn). Unmittelbar nach dem Angriff der Wehrmacht auf Polen erklärten Frankreich und England (3.9.1939) dem Deutschen Reich den Krieg. Die letzten polnischen Truppen ergaben sich Anfang Oktober 1939, während die Westmächte stillhielten (sog. Sitzkrieg).

Dänemark (9.4.1940) und Norwegen (9.4.1940) wurden die nächsten Opfer der deutschen Aggression. Schweden blieb während des Zweiten Weltkrieges neutral.

Im Mai 1940 wurden dann die Beneluxstaaten (also Belgien, Netherlands, Luxemburg) besetzt.

 

Frankreich hatte Deutschland 1939 den Krieg erklärt und rechnete mit einem deutschen Angriff. Die deutsche Armee marschierte zur Ablenkung in Belgien und den Niederlanden ein und lockte dadurch die französische Armee aus dem eigenen Land. Tatsächlich aber fuhren deutsche Panzerverbände durch die Ardennen, die für Panzer als unpassierbar galten und daher nicht durch Verteidigungsanlagen befestigt waren. Frankreich wurde so durch die Hintertür geschlagen. Frankreich kapitulierte am 17.6.1940 und wurde in zwei Hauptzonen aufgeteilt.

Der Luftkampf über dem Ärmelkanal bis März 1941 verloren ging, damit war an eine Landung auf der britischen Insel nicht mehr zu denken. Der Angriff auf Großbritannien musste zurückgestellt werden. Das Britische Empire war von Sommer 1940 bis Juni 1941 Hitlers weltweit einziger, ernst zu nehmender Gegner.

Auch ein von der italienischen Kolonie Libyen aus von italienischen Truppen vorgetragener Angriff gegen das von den Briten gehaltene Ägypten (13.9.1940) scheiterte und gerät nach einem britischen Gegenangriff beinahe zu einem Fiasko. Hitler kam Mussolini zu Hilfe und entsandte Rommels Afrikakorps (ab 8.2.1941) zum Kampf gegen das Britische Empire in Nordafrika.

Um an Hitlers kriegerischen Erfolgen teilzuhaben, griff Mussolini am 28.10.1940 mit der italienischen Armee Griechenland an. Die Italiener erlitten eine katastrophale Niederlage und wurden aus dem Land getrieben. Griechenland nutzte die Mobilisierung seiner Truppen sogleich zum längst geplanten Angriff auf Albanien, wohin sich die italienische Armee zurückgezogen hatte. Hitler kam nun seinem italienischen Verbündeten zähneknirschend auch hier zu Hilfe, da er den geplanten Krieg gegen die Sowjetunion nicht durch den Nebenkriegsschauplatz Südosteuropa gefährdet sehen wollte. Hitler „befriedete“ den Balkan daher auf seine Art: Griechenland wurde im Handstreich erobert, Albanien zum Frieden gezwungen, Jugoslawien bombardiert und erobert und Ungarn, Rumänien und Bulgarien nach und nach zum Beitritt in Hitlers Bündnissystem genötigt.

Die Operation Barbarossa, der Überfall auf die Sowjetunion, begann am 22.6.1941 ohne Kriegserklärung und unter Bruch des Hitler-Stalin-Paktes. Dieser Krieg war der von Hitler stets gewollte Rasse- und Weltanschauungskrieg. Das überfallartige, geballte Vorrücken motorisierter Verbände, das Konzept des Blitzkrieges, ging in dem riesigen Land mit extremen klimatischen Bedingungen nicht auf. Mit einem millionenfachen Menschenopfer stoppte die Rote Armee den Vormarsch Wehrmacht.

Durch die Niederlage Frankreichs ermutigt, besetzte Japan 1941 die französischen Kolonien in Indochina (Vietnam, Kambodscha, Laos). Die USA waren nicht bereit, die weitere Ausdehnung Japans hinzunehmen. Die USA steigerten daraufhin seine Lieferungen an Großbritannien um ein Vielfaches und belieferte auch Russland u.a. mit 13.000 Panzern. Der Kriegseintritt der USA war letztlich ausschlaggebend für den weiteren Kriegsverlauf.

1943 wendete sich das Blatt und das deutsche Reich geriet immer mehr unter Druck.  Zum einen ging die Schlacht auf dem Atlantik verloren: Geschützt in Geleitzügen und ausgerüstet mit modernen Ortungsgeräten (welchen die USA lieferten), wurden die Angriffe auf die Geleitzüge der Alliierten trotz anfänglicher Erfolge immer wirkungsloser und waren mit so hohen Verlusten verbunden, dass die Schlacht auf dem Atlantik im Frühjahr 1943 verloren gegeben werden musste. Zum Anderen musste Deutschland in Frankreich kapitulieren, da es England zusammen mit andern Alliierten gelungen war das deutsche Reich zu schlagen und 275.000 Mann gefangen zu nehmen.

 

1943 konnten die Deutschen die letzten Erfolge im Osten verbuchen, bevor dann die Ostfront durch einen riesigen Panzerkrieg komplett zusammenbrach. Währenddessen schafften es die Alliierten immer weiter gen Norden vorzurücken (siehe auch unten).

 Nach dem Zusammenbruch der deutschen Luftabwehr Anfang 1944 waren die deutschen Städte den Luftangriffen der Alliierten hilflos ausgeliefert. Zielgenau konnten jetzt über den Luftweg deutsche Städte bombadiert werden. Währenddessen rückten Truppen von Ost und Wes immer näher.

Nach dem Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte im Juni/Juli 1944 waren die sowjetischen Truppen nicht mehr zu halten. Im August 1944 stand die Rote Armee an der Weichsel. Rumänien wechselte fast gleichzeitig die Seiten und danach ging der ganze Balkan verloren. Im Oktober drangen die Sowjets in Ostpreußen ein und im Januar 1945 erreichten sie die Oder. Am 16.4.1945 begann der Endkampf um Berlin und am 2.5. nach dem Selbstmord Hitlers und Goebbels kapitulierten die Verteidiger der Stadt.

Nach verschiedenen Teilkapitulationen unterzeichnete Generaloberst Jodl am 7.5.1945 die Gesamtkapitulation der Streitkräfte.

Der Zweite Weltkrieg forderte etwa 55 Mio. Menschenleben, davon allein 20-30 Mio. Zivilisten. Über 6 Mio. Menschen - vor allem Juden und Sinti Roma - wurden Opfer der nationalsozialistischen Rassenpolitik. Hitlers Ziel, die Vernichtung des Bolschwismus verkehrte sich ins Gegenteil. Die Sowjetunion errang eine Weltmachtstellung und bestimmte zusammen mit den USA während des Kalten Kriegs bis 1990 das Weltgeschehen.

Danach wurde Deutschland besetzt.

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